Dienstag, 28. Februar 2012

Pinnacles & Kalbarri

So, lieber Blog-Leser und Leserinnen. Diesmal kommt der (fast) tägliche Eintrag aus dem kleinen Küstenstädtchen Kalbarri. Sind heute hier relativ früh angekommen (13:00 oder so) weil früh losgefahren und perfekte Bedingungen zum Autofahren. Mehr dazu aber am Ende des heutigen Postings ... zuerst mal zu den gestrigen Geschehnissen ...  die nicht verschwiegen werden sollten ... wir waren nämlich bei den Pinnacles im Nambung-Nationalpark:

Pünktlich um 07:00 Uhr hat gestern (Montag) in der Früh unser Wecker geläutet ... auch im Urlaub muss man manchmal früh aufstehen (gut, bin mir dessen bewusst dass ich sonst um diese Zeit schon in der Arbeit sitze ... aber für Urlaub ist es trotzdem früh. Warum das ganze? Hatten gesterm eine kleine Tour vor, die uns von unserem Campingplatz in Rockingham via Perth nach Norden bringen sollte. Hauptziel an diesem Tag: Pinnacles im Nambung-Nationalpark ... und Chillen. Gesagt, getan.

Sind dann schlussendlich um ca. 08:30 losgekommen und Richtung Norden aufgebrochen. Und gestern war's dann endlich soweit ... wir sind (über Perth) dann wirklich über die klassischen australischen Strassen gefahren ... mitten durchs NICHTS, links und rechts rote Erde & Sträucher, und Strassen die alle paar Dutzend Kilometer mal einen kleine Kurve machen. So ises uns des öfteren passiert dass man mal 15-20 Minuten einfach nur (und das immerhin mit 120km/h (110km/h ist hier das höchste der Gefühle ... auch auf High- bzw. Freeways) gerade aus fährt. Ebenso haben wir das erste mal mit den sogenannten Road-Trains Bekanntschaft gemacht: Sind im Prinzip nicht viel mehr als grosse LKWs wie man sie von uns daheim kennt ... nur halt GRÖSSER. Meist ein grosser Triebwagen mit inkludiertem Anhänger ... und dann noch 2-3 Anhänger dahinter. 15+ Achser is' da irgendwie die Regel. Beim Überholen muss man gscheit aufpassen, weil die ihrerseits auch mit 100+ dahindüsen ... und an so einem Riesending kommt man auch nicht mir nix dir nix einfach so vorbei.

Irgendwann um kurz nach Mittag sind wir dann im Nambung-Nationalpark angekommen. Die Pinnacles sind im Prinzip nix anderes als "Steine die aus der Wüste rausstehen". Haben wir uns vorher auch gedacht ... "wird eher fad werden".

Meint man.

Ist aber nicht so.



Die Pinnacles
 Erster Pluspunkt war, dass unser NP-Pass hier auch gegolten hat ... jetzt haben wir schon 22,- von 40,- herinnen. Zweiter Pluspunkt: Der Park selber. Man meint gar nicht, wie schön Steine in einer Wüste sein können. Tausende spitze, meist nur 1 bis 2 Meter grosse Felsen ragen direkt aus dem Sand hervor, und das über eine sehr grosse Fläche. Und das kombiniert mit dem wolkenlosen Himmel von gestern war einfach unglaublich zum anschauen. Man hat oft gemeint man ist auf einem anderem Planeten, auf einer Mondlandschaft oder so was gestrandet so anders war es dort. Zuerst sind wir ca. eineinhalb Kilometer zu Fuss durch die Steinwüste spaziert ... und zum Schluss haben wir dann noch eine Runde mit dem Auto gedreht (eine Sandpiste führt direkt durch die Pinnacles durch ... Weg könnte - vorallem für unser Auto - ein wenig breiter sein ... schon allein wenn links und rechts spitze Steiner rumstehen und man mit einem Mietauto durch die Gegend kurvt für das man Kaution hinterlegen musste ...). Alles in allem muss man aber sagen waren wir von dem ganzen gestern SEHR positiv überrascht und können die Pinnacles uneingeschränkt weiterempfehlen. Der Ire, der heute am Campingplatz neben  uns parkt wollte erst am Abend hinfahren und sich das ganze im Sonnenuntergang anschauen ... aber wir haben uns das geschenkt ... waren am Tag schon so toll, da muss auch mal Zeit zum Chillen bleiben :)

Ein wenig Posing muss auch mal sein


... was wir dann schlussendlich auch gemacht haben. Stehen für eine Nacht am Pinnacles Caravan Park in der nächsten Stadt hier (Cervantes), ca. 10 Autominuten vom Nationalpark entfernt. Besonders Feature von dem Campingplatz dortn: Man kann von unserem Stellplatz aus in 3 Minuten zufuss direkt ans Meer kommen. Ist zwar eine Swimming Area, das Meer ist auch blau und so ... aber es schwimmt relativ viel Gras drin herum, deshalb haben wir uns den Schwimmer gestern einfach erspart. Aber allein die Lage ist schon toll. Nur der Wind geht sehr sehr stark, weshalb wir uns mit den Campingstühlen hinter Auto verschanzen mussten. Aber Wind in der feien Abendsonne bei ca. 28°C ... soll schlimeres geben (ach ja, btw: hab gelesen daheim hats 3°C und Schneeregen ... ein kleines *hihi* kann ich mir leider nicht verkneifen grad :)) War dann auch gleich im hiesigen Liqueur-Store ... damit ich nicht wieder Einbußen vom Campingfeeling hinnehmen muss weil ich Abends nicht gemütlich mein Bierdl trinken kann. Um mal vorzusorgen und Geld zu sparen hab ich mir dann gleich einen ganzen Karton voll Bier gekauft ... weil dann eine (kleine) Dose nur auf AUD 1.85 kommt ... was in etwa 1,60 Euro entspricht. Viel mag man meinen, aber hier in Australien sehr sehr wenig! Deshalb bin ich jetzt besitzer von 30 kleinen Bierdosen ... naja ... mittlerweile nicht mehr ganz ! :) Caro hat sich zwar beschwert weil ich so einen grossen Karton angeschleppt hab und mich vor ein paar Tagen zwecks Platzmangel schon bei ihrem Putzmitteleinkauf beschwert hab ... aber nutzt nix, Bier muss her, wir sind ja schliesslich Camping. Im Notfall schläft der Bierkarton bei mir im Bett, wär mir auch wurscht! :)

Heisst nicht Victoria Beckham sondern
Victoria Bitter


Später abends haben wir uns dann noch Maccaroni in der campingplatzeigenen Küche gemacht ... fürn Gasgriller war es gestern einfach zu windig. Aber alles in allem war das gestern mal wirklich ein sehr chilliger, gemütlicher Tag ... genau so wie ich ihn in diesem Urlaub haben will: bissi fahren, bissi was anschauen, und dann     in aller Ruhe am Campingplatz rumsitzen, Bierlis trinken, Backgammon spielen, am Strand spazieren gehen und in der Abendsonne im Freien was Essen.

Herz was willst du mehr.

Heute gings dann wie ganz am Anfang schon erwähnt wieder früh raus, die ca. 400km lange Fahrt von Cervantes nach Kalbarri stand auf dem Programm. Kalbarri ist eine ganz kleine Küstenstadt (wiedermal nur genau 1 Hauptstrasse, der Rest ist eher uninteressant), hat aber schöne Klippen auf der einen Seite, und einen Nationalpark auf der anderen Seite. Ausserdem hat Caro hier eine alte Freundin mit der sie sich getroffen hat ... also alles Gründe um hier 2 Tage zu bleiben.



Haben uns einen Campingplatz in bester Lage besorgt ... Das Meer und unseren Campingplatz (sogar unseren EIGENTLICHEN Stellplatz) trennt genau eine Strasse (... und hier ist wirklich nicht viel los ... die letzten 5 Minuten glaub ich genau ein Auto) ... somit: wenn ich mich vom Schreiben am Campingstuhl jetzt hier einfach umdrehe ... schau ich a) auf Palmen und b) aufs Meer. Sehr sehr fein.

Ja, kann sich sehen lassen, so
eine Klippe

Nach unserer Ankunft und Platzbesiedelung hat sich Caro dann eben auf einen Cafe mit ihrer Freundin verabredet und ich hab derweilen die Gegend unsicher gemacht. Bin mit unserem Auto ein wenig stadtauswärts gefahren und hab mir von 2-3 Punkten aus die wunderschönen Klippen angesehen. Island Rock, Natural Bridge und Red Bluff. Können nicht GANZ mit den Cliffs of Moher mithalten die ich letztes Jahr gesehen hab ... aber trotzalledem sehr sehr toll. Negative Sache hier: die Fliegen. Fliegen Fliegen Fliegen. Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach ... oder eben mir. Scheint hier wirklich die grösste Plage zu sein ... unglaublich viele Fliegen die einem überall (!) reinkriechen wollen. Pfui. Bin von einem Aussichtspunkt auf den Klippen zum nächsten rüberspaziert (ca. 800m) ... wollt mir dann aus meinem Rucksack eine Wasserflasche holen ... und hab dann blöd geschaut als da drauf genau (mindestens) 50 Fliegen rumgesessen sind ... die zwar nach heftigem Wachteln meinerseits für genau 2 Sekunden das Weite gesucht haben, dann aber sofort wieder Position bezogen haben. 50 am Rucksack, mal 10 auf dem T-Shirt, 10 auf den Schultern, etc.  Vorallem hektisch war die Sache dann als ich versucht hab meine ganzen Utensilien ins Auto zu bekommen OHNE 8 Milliarden Fliegen inklusive. Aber hat alles bestens funktioniert.

Den Nachmittag abgerundet hat dann eine Einkaufstour (Supermarkt, etc.) um die Vorräte etwas aufzufüllen. Tja, und jetzt sitzen wir hier vorm Auto, trinken gemütlich ein Bierl und warten ob wir mit Caros Freundin noch an Sprung ins Dorf-Pub gehen. Morgen ist Nationalpark-Wandern angesagt ... aber das schon früh am Vormittag, weil die Hitze hier schon wieder ins Unerträgliche abdriftet. 


2 Kommentare:

  1. Ja ja an die Fliegen kannst dich jetzt gewöhnen, sie werden dich die nächsten Wochen begleiten *g* - habs da ja gsagt.... LG Elke

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  2. Wir haben auch tolles Wetter.... war heute schon radln... Australien ist für Weicheier ;-)

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