Mittwoch, 29. Februar 2012

Kalbarri National Park

Stau, Stau, Stau, wohin das
Auge reicht
Tag 2 in Kalbarri. Gestern waren wir dann noch mit Barbara, Caros Freundin, am Abend im "Dorfpub" .. naja, war eigentlich recht gross ... nur sehr wenig Leute dortn. Scheint hier grad nicht die High-Season zu sein ... was uns eh recht ist. Aber ein paar Carlton Dry und ein netter Plausch sind sich ausgegangen (und war ja ums Eck, also insofern), und das reicht eigentlich. Nachteil der ganzen Geschichte: Ich habs BIS GESTERN geschafft in der Nacht nicht aufs Klo zu müssen ... wie gesagt, bis gestern. Die ganzen Bier haben dann ihren Tribut gefordert und mich um 01:00 Uhr durch den Campingplatz schleichen lassen. Also ICH hätt mir nicht begegnen wollen ... mitten in der Nacht, leicht bekleidet, grummelnd, durch den Campingplatz schleichend. Ich bin glaub ich sogar an einem grossen Vogel vorbei der neben mir auf einem Pfahl geschlafen hat und mich nicht bemerkt hat. Ich bin mir fast sogar sicher, dass ich ihn schnaufen gehört hab beim vorbeigehen ... aber DAS kann mich jetzt auch täuschen :) Caro meint, das wär ich SELBER gewesen weil ich sicher schlafgewandelt habe. Ich bezweifle das. 

... aber genau kann ich's nicht sagen ... schon allein weil dieser Pfahl heute irgendwie nicht mehr da ist. Naja, vielleicht muss ich ja heute wieder aufs Klo, dann frag ich den Vogel wie er heisst und wo er herkommt :)

Österreich ... sozusagen
Heute morgens sind wir dann recht früh los, weil das heutige Ziel der Kalbarri National Park war. Da gibts im Prinzip "nur" Schluchten und so Zeug anzuschauen ... und ein paar coole Felsformationen. Und nachdems die Wettervorhersage eh schon wieder Temperaturen an die 40°C vorausgesagt hat, wäre ein Spaziergang um Punkt 12 eher unratsam gewesen. Sind dann eben rausgefahren, liegt ca. 10-15km ausserhalb der Stadtgrenzen von Kalbarri. Und DA zweigt die Strecke dann ab in der Nationalpark ... und es erwarten einen 25km Sand- und Wellblechpiste, bevor man dann nochmal 7km oder so auf selbiger Staubpiste fahren muss. Hier hat unser Bushi seine Stärken voll ausgespielt ... war zwar trotzalledem recht holprig (vorallem 25km sind 25km), aber mit einem kleinen Scheisserle-Auto hätt ich da nicht fahren wollen. Und wenn man mal die Ideal-Geschwindigkeit gefunden hat (bei mir war's heute 90km/h, genau zwischen Rumpeln und Haftung verlieren) gehts eigentlich ganz gut. Haben uns dann die traumhafte Kulisse des Canyons gegeben, ein paar Fotos gemacht, im "Natures Window" gesessen (das lustigerweise die Form von Österreich hat), und dann halt von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt gefahren und spaziert. Negative Erfahrung des Tages: Hab' mir beim Versuch ein Selbstauslöserfoto zu machen an so einem Felsen GSCHEIT den Kopf angehaut ... aber mei, so eine Beule am Kopf ist auch was schönes. Pf. Haben dann aber um ca. 12:30 eh schon aufgeben müssen, weil wir a) schon alles interessante gesehen haben und b) es einfach dortn schon an die 40°C (oder mehr) gehabt hat und das einfach nicht mehr gegangen wäre.

Man bemerke die Person ... die Caro ist

Am Nachmittag haben wir dann als erstes mal gejausnet / zu Mittag gegessen (Sandwiches, mmmhh), Barbara war einen Sprung hier, und dann sind wir hauswirtschaftlichen Tätigkeiten nachgegangen: Wäsche waschen, Abrechnungen zwecks Ausgaben durchführen, Wäsche aufhängen ... ach ja, und Schwimmen waren wir natürlich auch :) Kann wirklich was, wenn man genau vom Camper weg in 2 Minuten im Meer ist ... wo nebenbei genau NIEMAND sonstn ist, sodass man hier wirklich seine herrliche Ruhe hat. Und ich glaube das ist es auch was Western Australia ausmacht: Die Ruhe, der nicht vorhandene Rummel, die ganz wenigen Touristen, die schöne Landschaft und das traumhafte (wenn auch oft zu heisse) Wetter. Kann mir grad einfach nicht vorstellen dass es im Osten schöner sein kann ... auch wenn's hier (um Lisi zu zitiern) ja "gar nix gibt und man sofort wieder heimfliegen sollte" :) Aber gut, die Tatsache dass ich mit meinem Netbook gerade wieder neben unserem Auto in der kurzen Hose den baldigen Sonnenuntergang am Meer bei 30°C anschaue macht es einfach schwer negative Dinge zu finden :) 

Gekonnter Schutz vor Fliegen, aber
kontraproduktiv beim Trinken
So, kleiner Zeitsprung nach vorne ... mittlerweile ist es kurz vor 22:00 Uhr abends. Grund der Differenz: Wir waren abends dann noch den Sonnenuntergang beim "Island Rock" (hier bei den Klippen) anschauen. War sehr sehr schön ... wobei ich eher den Sonnenuntergang im Auge hatte und Caro eher die geschätzten 2 Millionen Fliegen die mich überall bevölkert haben. Darum schaut Caros Fotocounter auch so aus: Sonnenuntergang 4, Fliegen auf Andi: 15. Apropos Counter: "Dead vs. Alive" steht aktuell 12:15 ... wir nähern uns also langsam wieder dem Gleichgewicht an :) Warum allerdings die ganzen Fliegen immer nur auf MIR draufsitzen und nicht auf Caro ist mir einfach ein Rätstel. Gut, auf Caro sitzen eh meist 10-15 ... aber nicht 50-100 wie auf mir. "Waschen hilft!" möcht ich mir als Leserkommentar jetzt verbitten! Aber wie scheint stehen sich die Fliegen hier wirklich auf SCHWARZ ... und wenn man eine schwarze Sonnenbrille, schwarze Schuhe, ein braunes T-Shirt, einen grossen schwarzen Rucksack, ein schwarzes Stativ und eine schwarze Camera hat ... dann hat man einfach die Arschkarte gezogen glaub ich :)

Morgen am Vormittag (damit wir auch mal zum gemütlich Frühstücken kommen und vorallem dann der Mittagshitze entgehen) werden wir ca. 400km weiter nördlich rauf fahren ... nämlich nach Monkey Mia. Da heissts dann für 2 weitere Tage: Relaxen ... und Delphine füttern. Mehr dazu dann in ein paar Tagen im nächsten Posting.



Dienstag, 28. Februar 2012

Pinnacles & Kalbarri

So, lieber Blog-Leser und Leserinnen. Diesmal kommt der (fast) tägliche Eintrag aus dem kleinen Küstenstädtchen Kalbarri. Sind heute hier relativ früh angekommen (13:00 oder so) weil früh losgefahren und perfekte Bedingungen zum Autofahren. Mehr dazu aber am Ende des heutigen Postings ... zuerst mal zu den gestrigen Geschehnissen ...  die nicht verschwiegen werden sollten ... wir waren nämlich bei den Pinnacles im Nambung-Nationalpark:

Pünktlich um 07:00 Uhr hat gestern (Montag) in der Früh unser Wecker geläutet ... auch im Urlaub muss man manchmal früh aufstehen (gut, bin mir dessen bewusst dass ich sonst um diese Zeit schon in der Arbeit sitze ... aber für Urlaub ist es trotzdem früh. Warum das ganze? Hatten gesterm eine kleine Tour vor, die uns von unserem Campingplatz in Rockingham via Perth nach Norden bringen sollte. Hauptziel an diesem Tag: Pinnacles im Nambung-Nationalpark ... und Chillen. Gesagt, getan.

Sind dann schlussendlich um ca. 08:30 losgekommen und Richtung Norden aufgebrochen. Und gestern war's dann endlich soweit ... wir sind (über Perth) dann wirklich über die klassischen australischen Strassen gefahren ... mitten durchs NICHTS, links und rechts rote Erde & Sträucher, und Strassen die alle paar Dutzend Kilometer mal einen kleine Kurve machen. So ises uns des öfteren passiert dass man mal 15-20 Minuten einfach nur (und das immerhin mit 120km/h (110km/h ist hier das höchste der Gefühle ... auch auf High- bzw. Freeways) gerade aus fährt. Ebenso haben wir das erste mal mit den sogenannten Road-Trains Bekanntschaft gemacht: Sind im Prinzip nicht viel mehr als grosse LKWs wie man sie von uns daheim kennt ... nur halt GRÖSSER. Meist ein grosser Triebwagen mit inkludiertem Anhänger ... und dann noch 2-3 Anhänger dahinter. 15+ Achser is' da irgendwie die Regel. Beim Überholen muss man gscheit aufpassen, weil die ihrerseits auch mit 100+ dahindüsen ... und an so einem Riesending kommt man auch nicht mir nix dir nix einfach so vorbei.

Irgendwann um kurz nach Mittag sind wir dann im Nambung-Nationalpark angekommen. Die Pinnacles sind im Prinzip nix anderes als "Steine die aus der Wüste rausstehen". Haben wir uns vorher auch gedacht ... "wird eher fad werden".

Meint man.

Ist aber nicht so.



Die Pinnacles
 Erster Pluspunkt war, dass unser NP-Pass hier auch gegolten hat ... jetzt haben wir schon 22,- von 40,- herinnen. Zweiter Pluspunkt: Der Park selber. Man meint gar nicht, wie schön Steine in einer Wüste sein können. Tausende spitze, meist nur 1 bis 2 Meter grosse Felsen ragen direkt aus dem Sand hervor, und das über eine sehr grosse Fläche. Und das kombiniert mit dem wolkenlosen Himmel von gestern war einfach unglaublich zum anschauen. Man hat oft gemeint man ist auf einem anderem Planeten, auf einer Mondlandschaft oder so was gestrandet so anders war es dort. Zuerst sind wir ca. eineinhalb Kilometer zu Fuss durch die Steinwüste spaziert ... und zum Schluss haben wir dann noch eine Runde mit dem Auto gedreht (eine Sandpiste führt direkt durch die Pinnacles durch ... Weg könnte - vorallem für unser Auto - ein wenig breiter sein ... schon allein wenn links und rechts spitze Steiner rumstehen und man mit einem Mietauto durch die Gegend kurvt für das man Kaution hinterlegen musste ...). Alles in allem muss man aber sagen waren wir von dem ganzen gestern SEHR positiv überrascht und können die Pinnacles uneingeschränkt weiterempfehlen. Der Ire, der heute am Campingplatz neben  uns parkt wollte erst am Abend hinfahren und sich das ganze im Sonnenuntergang anschauen ... aber wir haben uns das geschenkt ... waren am Tag schon so toll, da muss auch mal Zeit zum Chillen bleiben :)

Ein wenig Posing muss auch mal sein


... was wir dann schlussendlich auch gemacht haben. Stehen für eine Nacht am Pinnacles Caravan Park in der nächsten Stadt hier (Cervantes), ca. 10 Autominuten vom Nationalpark entfernt. Besonders Feature von dem Campingplatz dortn: Man kann von unserem Stellplatz aus in 3 Minuten zufuss direkt ans Meer kommen. Ist zwar eine Swimming Area, das Meer ist auch blau und so ... aber es schwimmt relativ viel Gras drin herum, deshalb haben wir uns den Schwimmer gestern einfach erspart. Aber allein die Lage ist schon toll. Nur der Wind geht sehr sehr stark, weshalb wir uns mit den Campingstühlen hinter Auto verschanzen mussten. Aber Wind in der feien Abendsonne bei ca. 28°C ... soll schlimeres geben (ach ja, btw: hab gelesen daheim hats 3°C und Schneeregen ... ein kleines *hihi* kann ich mir leider nicht verkneifen grad :)) War dann auch gleich im hiesigen Liqueur-Store ... damit ich nicht wieder Einbußen vom Campingfeeling hinnehmen muss weil ich Abends nicht gemütlich mein Bierdl trinken kann. Um mal vorzusorgen und Geld zu sparen hab ich mir dann gleich einen ganzen Karton voll Bier gekauft ... weil dann eine (kleine) Dose nur auf AUD 1.85 kommt ... was in etwa 1,60 Euro entspricht. Viel mag man meinen, aber hier in Australien sehr sehr wenig! Deshalb bin ich jetzt besitzer von 30 kleinen Bierdosen ... naja ... mittlerweile nicht mehr ganz ! :) Caro hat sich zwar beschwert weil ich so einen grossen Karton angeschleppt hab und mich vor ein paar Tagen zwecks Platzmangel schon bei ihrem Putzmitteleinkauf beschwert hab ... aber nutzt nix, Bier muss her, wir sind ja schliesslich Camping. Im Notfall schläft der Bierkarton bei mir im Bett, wär mir auch wurscht! :)

Heisst nicht Victoria Beckham sondern
Victoria Bitter


Später abends haben wir uns dann noch Maccaroni in der campingplatzeigenen Küche gemacht ... fürn Gasgriller war es gestern einfach zu windig. Aber alles in allem war das gestern mal wirklich ein sehr chilliger, gemütlicher Tag ... genau so wie ich ihn in diesem Urlaub haben will: bissi fahren, bissi was anschauen, und dann     in aller Ruhe am Campingplatz rumsitzen, Bierlis trinken, Backgammon spielen, am Strand spazieren gehen und in der Abendsonne im Freien was Essen.

Herz was willst du mehr.

Heute gings dann wie ganz am Anfang schon erwähnt wieder früh raus, die ca. 400km lange Fahrt von Cervantes nach Kalbarri stand auf dem Programm. Kalbarri ist eine ganz kleine Küstenstadt (wiedermal nur genau 1 Hauptstrasse, der Rest ist eher uninteressant), hat aber schöne Klippen auf der einen Seite, und einen Nationalpark auf der anderen Seite. Ausserdem hat Caro hier eine alte Freundin mit der sie sich getroffen hat ... also alles Gründe um hier 2 Tage zu bleiben.



Haben uns einen Campingplatz in bester Lage besorgt ... Das Meer und unseren Campingplatz (sogar unseren EIGENTLICHEN Stellplatz) trennt genau eine Strasse (... und hier ist wirklich nicht viel los ... die letzten 5 Minuten glaub ich genau ein Auto) ... somit: wenn ich mich vom Schreiben am Campingstuhl jetzt hier einfach umdrehe ... schau ich a) auf Palmen und b) aufs Meer. Sehr sehr fein.

Ja, kann sich sehen lassen, so
eine Klippe

Nach unserer Ankunft und Platzbesiedelung hat sich Caro dann eben auf einen Cafe mit ihrer Freundin verabredet und ich hab derweilen die Gegend unsicher gemacht. Bin mit unserem Auto ein wenig stadtauswärts gefahren und hab mir von 2-3 Punkten aus die wunderschönen Klippen angesehen. Island Rock, Natural Bridge und Red Bluff. Können nicht GANZ mit den Cliffs of Moher mithalten die ich letztes Jahr gesehen hab ... aber trotzalledem sehr sehr toll. Negative Sache hier: die Fliegen. Fliegen Fliegen Fliegen. Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach ... oder eben mir. Scheint hier wirklich die grösste Plage zu sein ... unglaublich viele Fliegen die einem überall (!) reinkriechen wollen. Pfui. Bin von einem Aussichtspunkt auf den Klippen zum nächsten rüberspaziert (ca. 800m) ... wollt mir dann aus meinem Rucksack eine Wasserflasche holen ... und hab dann blöd geschaut als da drauf genau (mindestens) 50 Fliegen rumgesessen sind ... die zwar nach heftigem Wachteln meinerseits für genau 2 Sekunden das Weite gesucht haben, dann aber sofort wieder Position bezogen haben. 50 am Rucksack, mal 10 auf dem T-Shirt, 10 auf den Schultern, etc.  Vorallem hektisch war die Sache dann als ich versucht hab meine ganzen Utensilien ins Auto zu bekommen OHNE 8 Milliarden Fliegen inklusive. Aber hat alles bestens funktioniert.

Den Nachmittag abgerundet hat dann eine Einkaufstour (Supermarkt, etc.) um die Vorräte etwas aufzufüllen. Tja, und jetzt sitzen wir hier vorm Auto, trinken gemütlich ein Bierl und warten ob wir mit Caros Freundin noch an Sprung ins Dorf-Pub gehen. Morgen ist Nationalpark-Wandern angesagt ... aber das schon früh am Vormittag, weil die Hitze hier schon wieder ins Unerträgliche abdriftet. 


Sonntag, 26. Februar 2012

Tag 4, 5, 6 und 7: Rottnest und auf ins weite Land

So, jetzt hats ein wenig gedauert mit dem nächsten Blogeintrag ... und das ist zweierlei begründbar: a) wir waren am Donnerstag auf Rottnest Island und abends dann einfach zu müde um ausser essen und schlafen auch nur irgendwas zu tun und b) seit Freitag sind wir "on the road" und aktuell auf einem Campingplatz in "Walpole" an der Südwest-Spitze von Australien und hier is einfach - auch mit unserem Vodafone-Zeugsl nicht - kein Internetempfang. Bei weitem nicht. Ist auch mal fein wenn man von der modernen Welt abgeschnitten ist.

Jedenfalls sitz ich hier jetzt in unserem Bushcamper (im unteren Bereich, Caro liegt über mir (... jetzt nicht falsch verstehen ;))) und tu' mal ein wenig Blog schreiben ... lokal am Netbook hier damit ich's raufladen kann sollten wir irgendwann wiedermal in die Zivilisation kommen. Heute ist Samstag abend nebenbei, 21:32 Ortszeit, kurz nach halb 3 am Nachmittag daheim.

(Edit, um nochmal alle komplett zu verwirren: mittlerweile ist es SONNTAG, 18:36, wir sitzen mittlerweile am Campingplatz in Rockingham, knapp 50km südlich von Perth. Nach 2 Tagen haben wir endlich wieder ein Netz, ich werd jetzt den heutigen Tag unten noch ergänzen und dann gibts endlich den nächsten Post. Aber mehr dazu dann weiter unten :))

Jetzt aber zum wirklichen Post, der sich diesmal über Rottnest-Island dreht.


ROTTNEST-ISLAND: 

Wie in der Raffaello-Werbung
Sind wie schon vorangekündigt dann am Donnerstag in der Früh gleich Richtung Fähre aufgebrochen, die direkt am Dock in der Mitte von Perth (ca. 20 Gehminuten am Wasser entlang von unserem Hotel aus) abfährt. "Rottnest Express" nennt sich das und is' irgendwie eine Mischung aus Fähre und Speedboot. Die Fahrt ansich dauert ca. 2h, wovon der längste Teil (1,5h) die Tuckerei durch die Kanäle hier nach Fremantle runter ausmacht, inkl. dem neuerlichen Zusteigen der Passagiere von dortn. AB Fremantel dann gast er über's offene Meer rüber nach Rottnest, das braucht dann nur noch ca. 25 Minuten.

Wir haben uns noch einen Platz am oberen Aussendeck ergattern können und sind somit wirklich dann ganz hinten im Eck gesessen. Sehr fein, vorerst mal, leider wurde die Feinheit dann unterbrochen durch 3 Dinge. Erstens, und das war noch ok, wäre der immense Fahrtwind zu erwähnen, der dann - es war am Donnerstag anfangs noch kühl und wolkig - recht reingeblasen hat. Aber zweitens, und das hat uns mehr gestört, wären da dann noch Italiener zu erwähnen. Klassiker: Mann und seine Frau und die Mutter noch dazu. Prinzipiell mir ja egal ... NUR: Kaum fahren wir losen, stürmen die natürlich zu dritt von drinnen raus (haben irgendwo einen Sitzplatz gekriegt, wahrscheinlich einfach nur zu spät gekommen) und stellen sich genau hinter uns, wo genau eh kein Platz zwischen dem hinteren Geländer und unseren Sitzen war. Somit: a) konnten wir nicht mehr gscheit sitzen weil sie sich hinter uns reingezwengt haben, b) war somit mit der Aussicht nach hinten schluss weil wir somit nur mehr auf alte Italiener-Hintern einen Ausblick gehabt hätten und c) war mit der Ruhe Schluss, weil die gnädige Dame ununterbrochen den anderen 2 irgendwelche Gschichtln erzählt hat und nicht mehr aufgehört hat zu schnattern. Wild.



Jedenfalls haben sich die dann gott sei dank nach ca. 45 Minuten vertschüsst ... woraufs dann mit Punkt 3 losgegangen ist: den Japanern. Eine Gruppe junger Japaner (8 oder 9 an der Zahl, ca. alle zwischen 20 und 35 schätzomative) ist in Fremantle zugestiegen ... und natürlich SOFORT aufs hintere Deck rauf. Caro, die mittlerweile schon wo anderes gesessen ist zwecks des Windes, wurde gleich mal aufgestampert weil neben ihr noch 2 Plätze freiwaren. Dann gings aber los: die JapanerINNEN haben sich dann einzeln, zu mehrt, wieder einzeln, etc. hinter mich reingedrängt und die männlichen Japaner sind mit Fotokameras bewaffnet vor mir gestanden und haben UNENDLICH viele Fotos von den Mädls geschossen. Caro hat mir später erzählt dass hinter mir ein unglaubliches Gepose stattgefunden hat ... das ich dankenswerterweise nicht mit ansehen musste. Aber dafür haben sie wahrscheinlich auf jedem Bild MICH mit grantiger Miene drauf ... hat auch was :) War jedenfalls recht schlimm, teilweise sind sogar 2-3 Japaner (jeweils mit Camera) vor mir gestanden, haben wild gestikuliert und gebrabbelt und Fotos geschossen.

Naja, angekommen sind wir trotz Japaner und Italiener dann trotzdem. Rottnest Island selber ist eine kleine Insel gerade eben 25 Bootsminuten von der Küste entfernt ... so recht klein, 11km lang und 4,5km breit. Vorteil: Autofrei (bis auf ein paar Buse). Somit: Man fährt Rad! Haben uns schon bei der Internetbuchung ein Rad dazubestellt, weil das einfach die einzig sinnvolle Bewegungsmöglichkeit auf dieser Insel ist. Bekommen haben wir die dann gleich beim Aussteigen vom Bootl und sind dann gleich mal losgeradelt. Zuerst zum Supermarkt damit ich mir mein Wasser holen konnte (ausserhalb der Hauptbay gibts KEINEN Supermarkt und sonst NIX wo man was zu trinken bekommen ... da geht man, wenn man nicht aufpasst, einfach elendiglich ein!) und dann simma schon los auf unsere kleine Inselrunde. Die grosse Runde hätten wir nicht geschafft, weils a) schon wieder an die 35°C gehabt hat (ohne jegliche Wolken) und b) wir noch was anderes ausser 5h Radfahren tun wollten. Ausserdem ging um 16:00 Uhr ja die Fähre schon wieder retour ... und da das die EINZIGE fähre am Tag retour ist, mussten wir die klarerweise erwischen.

Radfahren ist recht nett und angenehm ... geht a bissl rauf, a bissl runter, mal grad, mal kurvig, also recht abewechslungsreich. Man erreicht dann auch gleich mal diverse Lookouts von wo man auf die - und das muss man wirklich sagen - TRAUMHAFTEN Strände von Rottnest blicken kann. Auf den ersten davon (Parker Point glaub ich war's) haben wir uns dann auch gleich nach ca. 30 Minuten radfahren hingehaut und sind ins Meer gesprungen uns abkühlen. Und FEIN war's :) Einziger Nachteil, und das ist auch der Hauptgrund warum wir dann gleich mal wieder (nach dem Auftrocknen) aufgebrochen sind, ist: Es gibt einfach keinen, keinen und nochmals keinen Schatten. Kein Stein, kein Schirm, kein Cafe, kein nix. Die Sonne brennt einfach von grad oben runter und fertig. Gut, am Klo gab's Schatten, aber das war oben an der Strasse (zum Strand musste man eine lange Stiege die Klippen runter gehen), aber das kommt halt auch nicht gut wenn man sagt "wart ich leg' mich kurz in den Schatten ... nämlich aufs Klo".



Haben dann eben wieder unsere Sachen gepackt und uns wieder auf die Radln geschwungen. Wollten dann unsere Runde fertig fahren ... sind dann aber irgendwo bei einem Lookout/Strand/Kreunzung falsch abgebogen und dann das letzte Stück am gleichen Weg retour wie wir hin sind. Naja, war eh schön. Aber alles in allem muss man sagen: Wunderschöne Insel, wunderschöne Strände, weisser Sand, türkises Meer, und die eine Ladung Schiffspassagiere verteilt sich wirklich nett auf die ganze Insel sodass es nirgends überlaufen wirkt. Ausflug dahin ist wirklich jedem Perth/Fremantle-Besucher wärmstens zu empfehlen.

Waren dann eben um ca. 14:15 wieder im Haupt"ort"/Haupt"bay" der Insel angelangt und Caro wollte sich irgendwo im Schatten hinsetzen und vielleicht was von der Bakery holen. Ich hab aber auf der oberen Seite der Insel noch 2 Strände am Plan gehabt die ich gern gesehen hätte. Hab' mich somit - immer noch bei beissender Hitze - wieder auf den Weg gemacht um die - laut Plan - 2,2km entfernten Strände zu besichtigen und zu fotografieren. Gut, gesagt getan. Bin dann eben losgeradelt ... geradelt und geradelt ... durch irgendwelche Salzseen durch, Hügel rauf und Hügel runter ... aber nix. Irgendwie hab ich mir dann gedacht bin ich schon längst mehr als 2,2km gefahren ... und dem war dann auch so. Völlig fertig - hab mittlerweile glaub ich an dem Tag schon 4 Liter Wasser in mich reingeschüttet (>35°C, Sonne, keine Wolken, radfahren, Asphalt) - bin ich dann über ein Schild gestolpert: "Beach: 5,6 km". Gut, denk ich mir, bist wohl wo falsch abgebogen. Nachdem die Uhr bezüglich 16:00 Uhr getickt hat bin ich wieder den gleichen weg retourgeradelt und hab dann auch "gleich" die fatale Kreuzung vorgefunden. Um nicht ganz umsonst mich dieser Nahtoderfahrung auszusetzen (Radfahren in der Sonne zur Mittagszeit) bin ich dann doch noch richtig abgebogen und hab mich zu den 2 Ständen hingequält. ... wie sich herausgestellt hat, hätte ich das nicht tun müssen ... waren zwar nett, aber nicht so toll wie unser erster an dem wir selber gelegen sind. Naja, what shells. Wenigstens hat's von da weg dann einen gemütlich 2km Radl-Weg durch 1-2 Feriensiedlungen durch zur Hauptbay gegeben wo die Caro schon gewartet hat. Am Weg dahin hab ich allerdings an einem kleinen Strandabschnitt noch einen riesigen Pelikan entdeckt, der auf einen Pfosten im Meer seine Mittagspause gehalten hat wie scheint. Sind grösser als man meint diese Dinger ... hab die (Pixie-Bücher-Leser irgendwer? :)) irgendwie kleiner in Erinnerung gehabt. 

Es täuscht, der war WIRKLICH gross!


Sind dann wieder retour aufs Schiff (wo ich glaub ich dank des ganzen Wassers und dem nun gestoppten Verbrauch auf einer 2h Fahrt 3x pinkeln gehen musste ... das nur am Rande erwähnt) und Richtung Perth und Richtung Abend getuckert. Nach einer sehr feinen Dusche hab ich mich dann mit Cam und mit Stativ nochmal auf Richtung Wasser gemach, um von so einem kleinen Park aus von der "Skyline" von Perth 1-2 Nachtfotos zu machen. Hat sich rentiert wie ich finde. Hab nur leider nach 30 Minuten wieder retourmüssen, weil wir Abendessen ausgemacht haben. Dieses haben wir zu guter letzt im hoteleigenen Restaurant eingenommen weil wir einfach am letzten Abend nicht mehr viel suchen wollten und einfach schon zu müde waren.

Haben Sie Perth schon bei Nacht gesehen?
Haben Sie das schon erlebt?



ON THE ROAD:



Unser Zuhause für die
nächsten 28 Tage
Freitags war's dann endlich soweit: wir sind mit dem Taxi und einer sehr lustigen Taxifahrerin (die mir geraten hat: "You better let this women go in Darwin and get yourself another one, boy!" :)) raus in die Flughafennähe und haben uns bei Britz (unser Vermieter) unseren Bushcamper abegeholt. Hat alles in allem eh recht lange gedauert, weil eben die üblichen Paperworks noch zu machen waren, dann haben wir uns noch ein paar kleine Utensilien zusätzlich ausgeliehen (Dr. Air für die Reifen, Plane als Vordach, etc.) und schlussendlich noch ein "How-to"-Video über unser Auto auf DVD angeschaut (anschauen müssen). Jedenfalls hatten wir dann endlich unser Riesending und sind gleich los Richtung Süden aufgebrochen. Fährt sich wirklich gut muss ich sagen dieser (ich glaube es ist ein) Toyota Landcruiser. Nur verbraucht er unglaublich viel Diesel, um die 15L/100km wie scheint ... mit zugeschaltetem Allrad möcht ichs gar nicht wissen. Aber ist auch mal fein auch wenn man hinter wem herfährt trotzdem immer drüberzusehen weil wir einfach so hoch oben sitzen und der so einen hohen Radstand hat :)

Tja, von diesem Tag (Freitag) gibts eigentlich nicht viel zu erzählen, da wir die meiste Zeit auf der Strasse verbracht haben. Sind eben über grössere und kleinere Strassen nach Süden gefahren, Ziel war die kleine (300 Einwohner?!) Stadt "Walpole" an der Südwestküste von Australien. Laut Navi sollten wir um ca. 18:00 Uhr ankommen ... geworden ises schlussendlich 18:30, warum erkläre ich gleich. Strassen hier sind - ausser um Perth und Fremantle herum - meist jeweils Two-Way, 1 Spur hin und eine retour ... mit Überholstreifen alle paar Kilometer mal. Grössere Strassen wie gesagt findet man selten. Haben dann am Weg eh Zeit aufgeholt bis wir eine Schätzung von fast 17:35 Ankunftszeit hatten ... nur hat uns das Navi dann auf eine Nebenstrasse geführt die wir 14km fahren sollten (offroad, also Sand und Schotter), nur das Problem hierbei war: Nach 3,2km war da Schluss, weil Strassenarbeiten angesagt waren und die Strasse gesperrt war. Grund, wie sich dann herausgestellt hat: Es hat hier überall gebrannt vor kurzem, hat man an den Mengen und Mengen von verbrannten Bäumern und Sträuchern gesehen, den "Smoke Hazard" Schildern und sogar in der Luft hat's noch nach Verbranntem gerochen. Somit: etliche Kilometer wieder retour und auf dem Haupthighway wieder Richtung Walpole eingeschlagen.

Habens dann um ca. 18:30 auf unseren angedachten Campingplatz geschafft und unseren Platz Nr. 66 bezogen. Teuer ist das hier wirklich nicht: 8,- Euro pro Person und  Nacht für eine powered Site (Platz mit Stromanschluss) ... also fast NIX. Gelegen ist der Campingplatz hier (Rest Point Caravan Park) wunderschön ... direkt an einem Inlet (also einem kleinen See der von Meerwasser gespeisst wird ... Bucht, könnte man auch sagen, obwohls wie ein See ausschaut) mit weiten Wiesen, einem Steg,  Bootanlegestellen, einem Beachplatz, etc etc. Sauberkeit ist hier 1a, Klos und Duschen sind in einem tiptop Zustand muss man sagen! Sind dann abends noch schnell die 5 Minuten ins kleine Walpole gefahren (das eigentlich nur aus einer einzigen Hauptstrasse besteht, also wirklich klein) ... wo leider alles schon zu hatte. Hier ist, vorallem in der Pampa, abends nicht wirklich mehr viel anzufangen ... die meisten Geschäfte machen um 18:00 Uhr zu ... die letzte Tankstelle (!) um 19:00 Uhr. Undenkbar für uns daheim, da aber Realität. So sind wir genau noch in ein Hotel-Motel eingekehrt in dem ein Bottleshop war (so heisst das hier wo's Alkohol gibt) und haben uns je eine Dose Bier und 2 Chipspaktln gekauft. Sonst nicht länger dortn aufgehalten, da sich dort anscheinend das lokale Dorfproletariat zum abendlichen Besäufnis trifft. Und das war uns eindeutig zu hart nach 6-7 Stunden Autofahrt :)

In full combat ... äh Camping-Mode!
Retour im Camper haben wir dann erstmalig probiert ein wenig um/einzuräumen und zu schlichten und erstmalig unsere 2 Betten aufzubauen. Ist so recht spektakulär ... oben muss man 3 grosse, schwere Bretter "ausziehen" und dann die Matten drauflegen damit wer oben schlafen kann, und unten ist quasi ebenso die Bank einfach zum ausziehen und die Polster umzuklappen damit man auch unten liegen kann. Nachteil: Wenn alles ausgeklappt und aufgestellt ist, ist nicht mehr viel mit Platz im Auto ... da kann man dann nur noch liegen ... oder Blogschreiben :) Was fein ist, dass wir im Auto hier einen ca. 50 Liter Kühlschrank haben, wo wir unsere ganzen Getränke, Speisen, etc. vom Supermarkt einlagern können. Der läuft eben auch des Nächtens über die eingebaute 12V (?) Batterie. Ebenso fein: Wir haben hier auch eine zusätzliche Steckdose im "Passagierbereich", an der wir (wenn wir am Campingplatz am Strom angeschlossen sind) unsere Geräte anstecken bzw. aufladen können. Und was wir HEUTE erst entdeckt haben: Unser Radio (der meist in der Pampa keinen Empfang hat) hat einen USB-Eingang, über den wir Caros IPod anschliessen können und sogar via Radio rumschalten können. Sehr cool ... vorallem da wir solang im Auto sitzen. Jetzt muss ich morgen nur noch rausfinden wie ich mein Android-Handy anschliessen kann, damits neben dem ganzen Alternativ-Sachen auch mal Dylan oder Elivs spielt in Australien :)


Mmmhh ... Milky-Way!
Was natürlich auch noch anzmerken wäre: der Himmel hier. An unserem Ankunftstag (Freitag) war der Himmel abends sternenklar, keinerlei Wolke, nichts. Und nachdem wir hier abseits jeglicher grossen Städte sind ... hat man wirklich freie Sicht auf hunderte Sterne ... wunderschön. Sogar die Milchstrasse sieht man recht gut ... klingt jetzt blöd, ist aber so. Unglaublich. Haben Minuten nur damit verbracht blöd nach oben zu schauen :) Haben uns dann aber alles in allem recht schnell aufs Ohr gehaut weil der ganze Anreisetag (der ja schon recht früh in der Früh mit der Taxifahrt gestartet hat) sich schon recht gezogen hat. Und ausserdem hatten wir ja für den nächsten Tag schon wieder Programm ... nämlich:


TREETOP-WALK und der GIANT TINGLE TREE:

Hauptattraktion hier unten in der Gegend ist eigentlich nur 1 Ding: der Tree-Top-Walk ... ganz in der Nähe von - wir haben ja strategisch gut geschlafen - Walpole. Und den wollten wir uns heute, Samstags, auch anschauen bzw. begehen. Sind somit in der Früh auf, haben unser Auto zusammengepackt und sind als erstes mal in den Ort rein frühstücken. Vorteil wenn man in der Pampa ist: Man kriegt auch in der einzigen Bakery des Ortes um ca. 09:00 Uhr noch einen Platz auf einem der 3 Tische auf der sonnigen Terrasse :) Somit haben wir dann gemütlich gefrühstückt und haben dann in 2 verschiedenen Supermarkets mal unseren Lebensmittelvorrat aufgestockt. JETZT können wir mal ein paar Tage überleben :) Tanken war auch noch angesagt, nachdem wir am Vortag einen unserer zwei 90L-Tanks schon fast leergefahren haben. Und pfuh, Fahren ist hier, vorallem mit so einem riesen Auto, teuer: 75L rein, ca. 111 Australische Doller (ca. 95 Euro) raus. Tja, ein 15L/100km-Motor ist halt nicht irgendwas. Blöderweise hats da dann leicht zum regnen begonnen, aber wir sind trotzdem los.

Zuerst hat uns unser Weg zum "Giant Tingle Tree" geführt ... der auch am Weg zum Tree Top Walk liegt. Nachdem es mittlerweile schon ein Zeitl genieselt / geregnet hat und der Weg zum Tree mitten durch den Wald (hier unten nebenbei sind ÜBERALL grosse, riesige, dichte Wäler, soweit das Auge reicht ... hier ist ALLES grün!) auf einer Schotter/Waldstrasse geführt hat, wurde es Zeit für's erste mal Allrad. Und DA fährt es sich auf so einer Strasse dann gleich VIEL entspannter muss ich sagen. Kein rutschen mehr, kein Angst dass man irgendwo hängen bleibt, nix. So sind wir dann eben chillig den Hügel hinauf zu diesem Tree-Rundgang gecruised und sind da im Regen ein wenig rumspaziert. Wär sicher im Sonnenschein auch super gewesen, aber durch den Niesel-Regen und den dichten Wald drumherum hatte das ganze doch einen gewissen Regenwald/Urwaldcharakter ... und das hatte definitiv was besonderes. Der Giant Tingle Tree ansich ist ein riesiger, riesiger (75m hoch glaub ich) ausgebrannter Baum. Diese Tingle-Trees haben die Besonderheit dass sich ihr Stamm unten am Boden teilt und meist ein grosses Loch entsteht ... durch das man in diesem Fall sogar durchgehen kann.

Nachdem wir das gesehen hatten (und uns mit 2 Deutschen unterhalten haben (Mutter und Sohn) die Australien in einem kleinen Suzuki Swift bereisen .... ohne Campingplatz und so, schlafen im Auto ... Sachen gibts!!) sind noch ein wenig auf der Waldstrasse weitergefahren und dann noch ein wenig bei so einem kleinen See rumspaziert und auf Steinen rumgeklettert.

Caro, Brücke, 40m nix, Boden
Schlussendlich haben wir uns dann die letzten 20km zum TreeTopWalk aufgemacht. Bei dem haben sie einfach durch die wirklich sehr hohen coolen Bäume hier hindurch einen Steg gebaut, der an höchster Stelle um die 40m über dem Boden hängt. Und, das besondere daran ist: Sie haben den so konstruiert, dass man nicht nur auf gleicher Höhe wie die Baumwipfel dahinschlendern kann, sondern auch dass der ganze Steg im Wind mitschaukelt ... sodass man ungefähr ein Gefühl für die Höhe und die Elemente mitbekommt. Caro muss ich sagen war hier sehr tapfer (hat ja Höhenangst prinzipiell), ist natürlich auch mit rauf und hat das ganze mitgemacht. Es muss natürlich erwähnt werden, dass der ganze Steg natürlich nur aus Gittern bestanden hat und man somit sowohl links, rechts und auch unter einem fein die 40m nach unten gesehen hat. Nach diesem ca 10 minütigem Rundgang in den "Wolken" haben wir noch eine kleine angeschlossene Runde durch ein angeschlossenes Waldstück mit dem Namen "Ancient Empire" gemacht ... gehört irgendwie zu dem TreeTopWalk dazu. Ist recht ok, man wandert hier wieder durch rieisige Bäume hindurch, aber kann mit dem eigentlich Walk nicht mithalten. Geregnet hats ausserdem immer noch (was aber wie gesagt wurscht war, trug nur zur tollen Regenwaldstimmung bei) und darum haben wir uns dann - leicht durchnässt - wieder auf den Heimweg gemacht.

Kurz vorm Campingplatz auf der Waldstrasse sind dann auf einmal 3 Känguruhs rumgesessen ... und haben blöd geschaut :) haben uns dann aber langsam mit dem Auto genähert und dann sind sie eh davongehüpft ... eher unklug (links und recht über die Strasse) und haben sich vertschüsst. Man muss dazusagen dass hier gleich in der Nähe so ein Country-Club mit Golfkurs ist, auf dem wir schon am Tag zuvor eine ganze Horde von wilden Känguruhs rumhüpfen und grasen gesehen haben. Und die heutige Känguruh-Familie dürfte auch von da gekomen sein. Unser offizieller "Dead vs. Alive" Känguruh-Counter steht nebenbei aktuell grad 7 zu 15 ... man meint gar nicht wieviele Tode Tiere auf den Strassen rumliegen. Ich hab mich dann meinerseits abends dann noch auf eine schnelle Fototour aufgemacht (Um den Campingplatz rum .. hab dann eh die 3 wieder gesehen und fotografiert) und dann haben wir testhalber mal die Campingstühle inkl. Tisch und das Vordach aufgebaut. Hat bestens funktioniert. Wenn schon denn schon haben wir uns gedacht und dann gleich mit unserem Auto-Griller Nudeln mit Sugo gekocht und dann gemütlich vorm Auto verspeisst. Camping ruled soweit muss ich sagen ... und Zähneputzen unter der Milchstrasse sowieso :)

Rockos modernes Leben


Tja, und so schliesst sich der Kreis ... jetzt ist es mittlerweile kurz vor 23:00 am gleichen Tag (Samstag) und ich sitze hier und schreibe Blog ... Caro schläft ober mir schon. Morgen werden wir wieder Richtung Norden fahren und uns den Pinnacles nähern, die dann schonwieder nordwestlich von Perth liegen. Heisst: Langer Autotag morgen, den wir uns aber mit ein paar kleinen Städtchen-Stopps versüssen werden. So, und ich muss jetzt nochmal raus. Zähneputzen.


RETOUR NACH NORDEN:

Sodalla, jetzt endlich, Sonntag ist, die Verwirrung hat ein Ende :) Heute sind wir dann von unserem Campingplatz am See in Walpole aufgebrochen um wieder Land in Richtung Norden zu gewinnen. Plan war, gemütlich bis kurz unter Perth zu fahren, hier zu übernachten und morgen dann zu den Pinnacles aufzubrechen. Gesagt, getan. Hierbei möchte ich noch mal AUSDRÜCKLICH auf unsere Google-Maps-Karte verweisen die man RECHTS vom Blog oben findet *WerbungEnde* :)

Wetter war leider immer noch eher bewölkt, aber zumindest hats nicht mehr geregnet. Sind dann in aller Herrgottsfrüh aufgebrochen. Erster Weg auf der Route war mal das kleine Städtchen Pemberton. Hier haben wir den Tipp bekommen dass es einen recht schönen Wald zum spazieren gibt .. und ich hab auch von einem grossen "Feuerbeobachtungsbaum" gelesen auf den man raufsteigen kann. Das war dann beides auch so. Haben eine kleine 15 Minuten-Runde durch den Wald gedreht (ui, hier haben wir das erste mal unseren Nationalpark-Pass benützen können und uns somit 11,- Eintritt gespart!) und sind dann schliesslich zum besagten Baum gekommen. Der war ca. 75 Meter hoch ... und spiralenförmig sind auf der Seite "grosse Nägel" reingeschlagen gewesen, auf denen man wie auf einer Leiter hochklettern konnte. Bis nach ganz oben in ein Aussichtshaus. Im Reiseführer ist eh gestanden: "Komisch, sonst haben's die Australier so unglaublich mit ihrer Sicherheit, und DA kannst so mir nix dir nix auf einen 75m-Baum klettern". Habs dann aber gelassen, und zwar nicht aus Angst, sondern einfach nur aufgrund der Kenntnis meiner körperlichen Fähigkeiten und der 95%igen Gewissheit, dass ich genau nach 10 Meter klettern den ersten Schwächeanfall bekommen würde. Gut, lieber Leser, wuchten sie mal 80kg an einer Behelfsleiter einen 75m Baum hoch. Eben.

Busselton Jetty
Sind dann weiter in Richtung Busselton gefahren, lieg direkt am Meer an der Westküste. Hier sind wir als allererstes zum Strand zum Busselton Jetty spaziert, dem (und jetzt Obacht!) längsten Steg der südlichen Hemisphäre! Und: Ja, der ist wirklich lang ... sind gefühlte 3h raus und wieder 3h reinspaziert. Über 1,8km ins Meer raus. So lang, dass sogar eine kleine Eisenbahn vom Strand zum äussersten Punkt rausfährt. Mit der sind wir aber nicht gefahren ... da waren nur Pensionisten und dicke Menschen drin (ja, ich weiss, ICH bin trotzdem nicht gefahren). Am Strand direkt war grad ein grosses Beachvolleyball-Turnier ... scheint recht beliebt zu sein bei den Australiern ... gut, die haben auch viel Beach, also insofern.

In Busselton waren wir dann auch im Örtchen noch Mittagessen (den grössten Cesars Salad den ich je gesehen (aber nicht gegessen) hab!) und sind dann schlussendlich weiter Richtung unseres geplanten Zieles, Rockingham, aufgebrochen, welches wir nach ca. 2,5 Stunden auch erreicht haben. Mittlerweile sind wir auch wieder in den Sonnenschein gefahren, sodass ich den Blogeintrag hier in der untergehenden Sonne am hiesigen Campingplatz schreiben kann ... was mir nicht wirklich unrecht ist. Die ersten 1.000 Kilometer haben wir auch schon gepackt, ist recht schnell gegangen muss ich sagen. Die Campingplätze soweit (gut, waren nur 2) sind auch der Hit ... sehr sauber, der hier vorallen, und toll gepflegt. Nur dass es nur in Bottleshops Bier gibt und nicht ÜBERALL wie daheim macht mich noch etwas stutzig. Jetzt muss man schon das Bierkaufen & Biertrinken vorab planen ... wie weit bin ich gekommen?

Hier bleiben wir allerdings nur die eine Nacht jetzt (von Sonntag auf Montag) bevor wir morgen dann gleich in der Früh zu den Pinnacles aufbrechen, die dann schon über Perth im Norden liegen. Somit gehts ab morgen für die nächsten  tausend Kilometer mal nur noch rauf in den Norden an der Küste entlang. Unser Auto hält soweit auch noch recht gut, mittlerweile sind wir mit Umräumen, Herräumen und Verstauen schon recht geübt und klappt recht schnell.

In diesem Sinne war's das auch schon für heute (gut, mittlerweile sinds eh schon 4 Tage Postumfang), weiter gehts dann hoffentlich morgen ... wenn nicht, dann sind wir wieder in der Pampa und haben kein Netz mehr .. aber es geht uns trotzdem gut :)



Mittwoch, 22. Februar 2012

Von Schweinekönigen, Kampfhunden und weinenden Rockern: Fremantle, here we come!

Die Toasts werden irgendwie
jeden Tag grösser
Welch verwirrender Posting-Titel wird sich der Leser jetzt denken ... aber mehr dazu später hier im Text. Jedenfalls:

"Streber!" hab ich mich morgens schon nennen lassen müssen, als ich - nach nur 2x Weckerweiterstellen - als erster aus dem Bett bin. Und das um 08:45 Uhr. Grund der "realtiv" frühen Uhrzeit (bitte nicht vergessen: das hier gilt als Urlaub!) war der heute geplante Trip nach Fremantle und an den besagten (siehe letzter Post) Beach. Somit sind wir dann gemütlich durch unser kleines Perth-Viertel (das Caro gern als "Business-District" bezeichnet, weil (oder wobei?!) die Geschäften alle um 18:00 schliessen und man Bars & Cafes (kurz) suchen muss) flaniert, um schliesslich am Bahnhof den Zug nach Fremantle zu besteigen. Positiver Nebeneffekt: Dieser jenige war wirklich sehr fein klimatisiert, nachdems in der Früh schon wieder an die 30°C gehabt hat. Irgendwie mach ich in meinen Urlauben immer was falsch ... es hat IMMER Höchsttemperaturen ... egal ob ich im Sommer oder Winter fahre. Muss' mal schauen ob's ein "Traveling for Dummies" Buch gibt.

Nach 25 Minuten Fahrt haben wir's dann auch geschafft: Wir waren in Fremantle. Ein kleiner, aber sehr feiner Vorort von Perth, direkt am Meer gelegen, mit einem netten, kleinen Hafen. Haben uns dann zuerst mal in einen kleinen Strassenmarkt verirrt (wo's Sachen wie "Bon Pussy" zu kaufen gab ... irgendwie bin ich froh dass ich NICHT genau geschaut hab was das jetzt ist ... es war aber was öliges ... *brrr*) bevor wir in der "Cappuccino-Street" gefrühstückt haben. Täglich grüsst das Murmeltier: Cappuccino und Scrambled Eggs.

Auch echte Männer weinen
Danach sind wir zum besagten Hafen spaziert und dort'n ein wenig auf den Promenaden herum. Was wir uns unbedingt anschauen wollten, war die "Bon Scott Statue" (siehe ebenso gestrigen Post) ... die direkt an prominenter Stelle am Pier stehen sollte. Tat sie dann auch. Was wir allerdings NICHT bedacht hatten, waren etwaige Fans die wir treffen könnten. Waren da auch. Einer, um genau zu sein. Aber DER war "speziell": Er saß (weiss Gott wie lange schon ... wir denken lang) direkt vor der Statue, ehrfürchen Blick auf Bon, vor sich eine leere Bierflasche ... und .... (Spannungsaufbau) ... er hat geweint. Tja, DAS sind halt noch Fans! :)

@ Hansjörg: Ich gehe mal davon aus dass wenn du mal nach Fremantle kommst man dich ebenso stundenlang in der glühenden Hitze weinend sitzen sehen wird :)

Haben uns dann das "Roundhouse" angeschaut, West-Australiens ältestes Gebäude ... glaube ich gelesen zu haben. War aber im Endeffekt wirklich sehr unspektakulär ... ausserdem sind überall so Volksschüler rumgerannt ... von weiten hat's einfach nur wie eine grosse, runde Mauer ausgeschaut. Immerhin war der Eintritt mit "Spende" beziffert ... weshalb alles halb so tragisch war. Das einzig interessante war ein innen ausgehängtes Bild, auf dem man wiedermal die grösse von WA (wie wir cool people sagen) gut erkannt hat ... Texas, Grossbritannien und Kuala Lumpur inkl. Borneo und Singapore haben locker auf der Fläche hier Platz. Und DAS heisst was ... heissts ja bei Texas bekanntlich schon: Everything is bigger in Texas.

Fremantle
Haben dann auch noch 1-2 kleinen Stränden hier in Fremantle einen kleinen Besuch abgestattet ... war ein schöner erster Eindruck was uns auf der restlichen Reise noch erwarten wird. Aber schon allein das Bild drückt glaub ich ein bisschen aus, warum's hier im Westen gemütlicher als im Osten ist. Das GLEICHE Bild hätte man dort drüben auch schiessen können ... allerdings müsste man sich dann links und rechts noch 7 Japaner dazudenken (... wovon mindestens zwei ihrerseits versuchen würden die gute Caro zu fotografieren ...). Soweit so gut haben wir uns dann gedacht und uns in ein grosses Pier-Cafe/Restaurant gesetzt und mal ein bissi "geruht".War recht nett nebenbei ... durchs ganze Restaurant ging ein Aquarium mit Fischen (no na nett), Seegurken, Seesternen (Patrick!) und sonstigem Getier. Sogar direkt vorm Pissoir gabs Fische. Beeindruckend :)

Gut, Fremantle war dann mal erledigt, been there, done that. Haben dann den gleichen (gleichen oder selben, lieber Schnölli? :)) Zug wieder retourgenommen, sind aber nach 4 Stationen schon ausgestiegen, weils hier zum "Cottesloe-Beach" nur 1km zu Fuss. Soll einer der feineren Strände hier sein, und war es dann tatsächlich auch. Unten Meer und Sand, bissi drüber Gras und Bäume zum chillen, dahinter Strasse und ein paar Pubs. Auch wenn das Wort in diesem Blog schon überstrapaziert ist: Gemütlich!

Caro ist einen Sprung ins Wasser gehüft, ich hab derweil an einem schattigen Plätzchen (war es eine Pinie? Serienfans, anyone? :)) ausgeharrt (gut, das kingt jetzt dramatisch, sie war 10 Minuten weg oder so und hatte im Schatten gemütlich 30°C oder so). Sind dann auch aufs (Stein)Pier rausspaziert, Caro hat Japaner fotografiert (die wollten das, nicht dass der falsche Eindruck entsteht) und schlussendlich haben wir dann selbst auch noch 1-2 Schnappschüsse gemacht ... die wir dem braven Leser natürlich NICHT vorenthalten wollen:





Indi
Als wir dann kurz vorm Aufbrechen waren, hat sich neben uns ein Mann mit einem Hund hingesetzt. Einem "Ui, ein Kampfhund!" wie Caro gemeint hat. Aber ganz einem lieben, einem Mädchen (wie sich herausstellte), jung, mit einem schwarzen Fell um ein Auge. (Wir reden immer noch von einem Hund, keine Sorge). Ich bin dann mal einen Sprung aufs (bis dahin graussigste) Klo, und als ich wiedergekommen bin hat der Hund schon rumgewusselt beim Besitzer und wollt dauernd zu mir rüber. Er hat dann nur gemeint "I could let her come over, but you've got to take the leash". Hab natürlich, als alter Hundefreund "Yes, sure!" gesagt und is' der Hund schon rüber und wollt über mich drüber kraxeln und mich abschlecken. Wie gesagt: War so eine Pitbull-Mischung, aber SEHR SEHR herzig. Caro ist dann auch aufs Klo und hat nur gemeint "Ich geh jetzt ... und wenn ich wiederkomm is der Hund bitte weg" :) Derweilen hab ich mit dem Hund gespielt und sie (Indi war ihr Name) hat sich neben mich aufn Rücken gelegt und sich die Schnauze und den Bauch kraulen lassen. Er hat dann nur gemeint "You know that she'll follow you home now?". Detail am Rande: Ihre Hundemarke war ein kleines, rosa Herz. Bitte JETZT müssen alle Hundemenschen (Christoph, du also nicht!) "oooohhh!" machen. Hab sie dann aber schlussendlich doch wieder hergeben müssen und wir sind wieder weiter.

Papageien oder Möwen, kann
man so einfach nicht sagen
Am Weg retour haben wir dann wieder den Schwarm Möwen von gestern getroffen ... der sich dann aber - zu meiner grossen Verwunderung - tatsächlich doch als Schwarm Papageien enttarnt hat. Die sind da zu Hauf im Feld gesessen und haben an Tannenzapfen rumgenagt. Sieht man auch selten ... Eichhörnchen ja, aber Papageien? Mit dem Zug gings dann jedenfalls wieder retour nach Perth und ins Hotel.


Abends sind wir's dann wieder gemütlich angegangen, zuerst hier in Perth am Ufer entlang spaziert (schöner Himmel, mit einem Rest Abendrot) ... nachdem wir uns heimlich durch ein Feld mit Möwen durchgeschlichen haben ... ich hab ja meine Vorgeschichte mit Vögeln (siehe Island-Blog ... pf) darum weiss ich dass man diesen Viechern einfach nicht über den Weg trauen kann. Abendessen dann beim Italiener und schlussendlich heim.

Morgen wird's spannend ... wir fahren in der Früh mit einem Bootl nach Rottnest Island ... 2h hin, 5 Stunden Aufenthalt inkl. Radfahren und so, und 2h retour. Feinerweise solls morgen "nur" 28°C haben ... würd' mir nicht schlecht passen ... Radfahren bei 40°C is jetzt nicht so meins muss ich sagen. Aber mehr dazu morgen, ODER übermorgen, schau ma mal.

Ach ja, speziell für Teresa: Haben am Beach hier was für dich entdeckt, wo du wahrscheinlich genau 23h deines 24h Urlaubstages verbracht hättest: einen BEACHPLATZ ... direkt am indischen Ozean. Ich weiss Baggersee is' toll, aber das hier hätte dir sicher gefallen :) Natürlich haben sich Caro und ich NICHT sportlich betätigt, wir waren ja beide so erschöpft und man soll sich im Urlaub ja nicht überanstrengen. Ausserdem war das komisch weil pro Mannschaft irgendwie 7 Leute waren ... und wenn wir spielen, dann auch professionellem Niveau, wir sind ja nicht irgendwer :)

Um auch noch den letzten Begriff im Posttitel abzudecken, kurze Erklärung zum Schweinekönig: Nachdem ich heute die überaus sinnvolle Entscheidung getroffen habe ein helles T-shirt zu tragen (und die die mich kennen wissen dass ich davon ... sagen wir mal: nicht so viele habe :)), hat's sich ergeben dass es mein "KPIG"-Tshirt wurde. Die die's nicht wissen: K-P-I-G ist ein Radiosender aus Freedom/California, den ich bei meinem USA Trip 2010 kennen & lieben gelernt habe. Und auf besagtem T-Shirt ist eben ein Farmer-Schwein (siehe Fotos oben) drauf. Caro hat dann jetzt einfach das K als "King" interpretiert und schon war ich für den restlichen Tag (und ich hoffe sie vergisst das bis morgen wieder) der "King of Pigs". Ob das jetzt gut ist oder nicht kann ich nicht sagen .... jedenfalls war's unter anderem einer der Gründe die uns abgehalten haben abends in ein vegetarisches Restaurant zu gehen (schon allein weil am T-Shirt-Rücken "Pure Pork" oben steht :)) Der andere Grund: es gab keinen Alkohol. Pfui!

Jetzt aber zum Abschluss noch ein Foto, dass euch daheimgebliebenen ein bissi den Speichelfluss anregen soll ... und es hoffentlich auch schafft: es ist wirklich SEHR SEHR fein hier muss ich sagen:

Perth & Kings Park

Fakten, Fakten, Fakten. Heute war Fakten-Tag. Caro hat erfahren, welcher ehemaliger Rockstar hier in Perth/ Fremantle lang gelebt hat (Bon Scott), woher der Name Teddybear kommt (Teddy Roosevelt), und wie das mit einem WiFi-Mobil-Broandband-Router funktioniert.

Auch ich hab' was gelernt (man mag es nicht meinen, aber ich weiss NOCH nicht alles!) ... Vorgeschichte: Gestern, kurz vorm Schlafengehen, hab ich mich bei Caro über das billig wirkende Geld hier beschwert: Fühlt sich komisch an, is' grindig, und (mein persönliches Highlight) der AUD 50,- Schein hat ein durchsichtes Fenster drauf. Caro hat dann nur den Kopf geschüttelt und gemeint "Du, zerreiss den mal!". Nach anfänglichem zögern hab ich's dann doch probiert ... und man mag es nicht meinen: nicht geschafft! Grund (wie mich Caro dann aufgeklärt hat): Das Geld hier ist aus Plastik, deshalb ises a) grindig und b) unzerstörbar.

Bell Tower von Perth
Ausserdem sind wir seit heute "mobil online" ... soll heissen: wir haben uns - da sowohl Caro wie auch ich "telekommunikationsbegeistert" (um nicht das Wort internetsüchtig zu verwenden) sind - einen mobilen Wifi-Hotspot von Vodafone zugelegt ... so ein kleines Ding womit man unterwegs sich einen Hotspot mit dem hiesigen Netz hier einrichten kann. 3 GB inkl. dem Starterding um AUD 79,- ... fair, wie ich finde.

Gestern ist Caro dann schlussendlich uma 00:30 Ortszeit oder so angekommen. Wie sich herausgestellt hat, ist sie auch mit dem billigen Airpost-Connect-Shuttle vom Flughafen reingefahren, aber im Gegensatz zu mir nicht mit 20 anderen Leuten bei >40°C ... sondern in einem 50ig-Sitzer allein. Irgendwie hat sie allein am Flughafen in der Nacht einen traurigen Eindruck gemacht worauf sich so ein Busfahrer vom Shuttle bereiterklärt hat sie rüberzuführen. Naja, was soll ich sagen.


Heute simma dann (nachdem ich die Nacht schnarchend verbracht habe, wie ich mir den halben Tag vorwerfen lassen musste) uma 09:00 Uhr auf, und eh gleich aufgebrochen. Haben dann in einem Cafe in der Nähe gefrühstückt (ich einen Cappucino, Caro 2 grosse Toastbrote und 1 grosse Portion Scrambled Eggs (...)) und dann zu unserem "kleinen Stadtrundgang" aufgebrochen. Anzumerken wäre, dass es da schon über 30°C gehabt hat ... was sich dann im Laufe des Tages auf 38°-40°C gesteigert hat. 

Caro am Tree Top Walk im Kings Park
Der Hauptprogrammpunkt am heutigen Tag war der Kings Park, von dem man über's Wasser her einen schönen Ausblick auf die "Skyline" von Perth hat. Ausserdem ist der Park ansich brutal schön und wirkt sehr gepflegt. Sind da dann gemütlich 2-3 Stündln bei brütender Hitze durchflaniert (unter anderem auch über einen coolen Tree Top Walk ... trotz Caros Höhenangst) bevor wir das ganze bei einem Sandwich im Schatten ausklingen haben lassen. Ach ja, @Tanja, Zizi, Robi und Lisa: HEUTE wären wir fast auf den ersten Dropbear getroffen ... besser gesagt: er hätte uns fast angefallen. Überall aus den Bäumen im Kings Park kam laufend ein lautes Kreischen und Quietschen und Knurren, aber gott sei dank ises dabei geblieben. Caros "Das sind einfach Raben!" konnte ich einfach nicht ganz glauben darum: Ich bin auf der Hut!

Danach gings wieder runter in die Stadt, da noch ein wenig Sightseeing (inklusive einem Schwarm kreischender Papageien ... die einer von uns zweien (ich sag jetzt mal nicht wer) als Schwarm Möwen identifiziert hat zuerst), dann heim Pass holen für die Vodafone-Sachen (Mobiler Hotspot und Caro eine lokale Sim) und danach waren wir in einem kleinen Cafe Abendessen. Das ganze wurde dann abgerundet durch 1-2 Bierl im hoteleigenen Cafe/Bar. Herrlich, wie im Sommer ... in kurzer Hose und T-shirt heraussensitzen und gemütlich ein Bierl trinken abends. SO lass ich mir das einleuchten.

Bitte am tollen Hut vorbei auf Perth
im Hintergrund schauen
Morgen geht's in der Früh gleich Richtung Fremantle fahren. Ist ein kleiner Hafen-Vorort von Perth und soll recht chillig und gemütlich sein. Da werden wir uns ein wenig umschauen, Mittagessen und dann nachmittags an einen der Strände von Perth schauen ... den Namen kann ich mir leider nicht merken, aber klingt irgendwie so als würde man in Italien dann dafür Muscheln bekommen.

Jetzt hab ich doch nachgeschaut: Cottesloe Beach.

Ach ja: der Jetlag hält sich btw sehr in Grenzen ... um nicht zu sagen: er hat sich mir bei dieser Reise noch gar nicht vorgestellt. Seltsam, ist aber so. Soll mir nur recht sein. Ich befürchte beim Heimfahren wird's dann halt umsoschlimmer.

So, jetzt ises bereits wieder 00:45, Caro hat mich grad wegen der Haare die ich im Waschbecken vergessen hab "zurechtgewiesen" ... und ich glaube es ist jetzt langsam Zeit für's Bett :)

In diesem Sinne: Gruss aus Perth, und seid lieb zur Natur!


Montag, 20. Februar 2012

Ein langer, langer, langer Tag, a.k.a. die Reise nach Australien

Perth - vom Spazier/Radlweg am
Wasser aus gesehen
Tja, jetzt sitz' ich hier in unserem Zimmer (noch alleine, die Caro dürfte sich gerade im Anflug auf Australien befinden), trink gemütlich mein erstes Bierdl ("Bolt" ... ja, genau, wie der Film-Hund) und neben mir läuft irgendein Film mit Sandra Bullock. 

Ach ja: und ich bin seit ca. 39 Stunden wach. Und entsprechend verwirrt.

Die Anreise selbst hat dann - nachdem ich das Glück hatte beim Four Seasons Flughafentaxi der erste zu sein - am Sonntag um 01:30 begonnen. Der Weg nach München führte uns dann zuerst nach Neu-Rum, 2x nach Rum und dann irgendwo rauf ins tiefste/höchste Jenbach. Und was macht man wenn man schonmal in Jenbach ist? Genau: Man fährt nach München übern Achensee. War mir anfangs nicht sicher ob das um 3 die Nacht bei winterlichen Verhältnissen mit massenweise Schnee die beste Idee war ... aber mei.

Sind dann eh relativ gemütlich vorangekommen, keinerlei Verkehr, Strasse für uns. Bis dann auf einer Geraden (links und rechts ca. 1-2m hohe Schneewände) uns 2 weisse Autolichter entgegengeleuchtet haben ... sich aber sonst nicht bewegt haben. Spätestens DA haben wir (waren inkl. Fahrer zu 8t) dann gemerkt dass da was faul ist.

War es auch. Vor uns is irgendwo zwischen Österreich und Deutschland auf einer abgelegenen Strasse bei ca. -20°C um kurz nach 3 die Nacht ein Auto auf der Strasse gelegen ... und zwar am Dach. Scheiss dich an.

Ein paar von uns sind dann gleich raus und rüber und haben versucht die Situation zu checken. Blöderweise waren alle 4 Türen zugesperrt ... und aufgegangen ist auch nix weil das Dach eingequetscht war. Aber die Dame die gott sei Dank als EINZIGE im Auto war, hat dann mit unserer Hilfe durchs Hinterfenster rausklettern können. Unverletzt, wie scheint. Sie war zwar fertig und hat einen Schock gehabt und als erstes nur gefasselt dass sie um 0700 am Achensee arbeiten muss und sowas ... aber hat sich dann gott seis gedankt halbwegs beruhigt.

Sie muss wirklich brutales Glück gehabt haben dass nicht mehr passiert ist. Haben dann irgendwie erfahren dass sie mit ihren Kindern in der Tschechei war und eben des nächtens durchgefahren ist. Tja, und dann wahrscheinlich eingeschlafen am Steuer nehmen wir an. 10 Minuten später (sie war derweil bei uns im Auto) kamen dann auch die Johanniter als Erst-Behandler ... dann die Rettung, Polizei, etc. etc. Und wir konnten dann auch mit ca. einer 3/4 Stunde Verspätung weiterfahren. Und genau DA hat sichs dann rentiert dass wir um 01:30 gestartet sind ... weil wir sind pünktlich um 05:00 Uhr am Flughafen angekommen ... um 07:10 ging mein Flug. Wie gesagt: toller Start in den Urlaub ... aber mittlerweile kommt mir das schon SEHR unreal und weit weit weg her ... obwohls erst grad passiert ist.

Das Fluggerät meiner Wahl
Und ab DA haben dann die wirklichen Reisestrapazen erst ihren Anfang genommen. Los gings für 1:30 Stunden von München nach London Heathrow. Da - nach einem kurzen Transfer von Terminal 5 auf 3 (oder war's umgekehrt? Man möge es mir nachsehen) - hab ich dann voller Erwartung auf meinen Flug mit dem Qantas A380 (QF32) gewartet. Hab' mir ja (um AUD 20,- each) vorher schon einen Fensterplatz im ganz ganz hinteren Bereich besorgt (83K) um fein runtersehen zu können. 

So gross schaut der muss ich sagen auf dem Bild jetzt nicht aus ... aber in Wirklichkeit ist allein schon die Flügelspannweiter UNGLAUBLICH. Hatte dann auch noch das Glück dass wir uns zu zweit einen 3er Sitz geteilt haben ... somit war's eigentlich bezüglich Beinfreiheit sehr fein muss ich sagen, trotz popligem (1.400,-) Economy-Sitz. 

"Der ist mir supekt!" würde Caro jetzt über den Flieger wieder sagen ... und tatsächlich, beim Starten war's etwas komisch. Man is' sich wirklich wie ein ganz ganz kleiner Fisch in diesem RIESEN-Kübel vorgekommen ... es hat beim Starten nicht wirklich geruckelt ... man is' eher geschwungen .... und die - gefühlten - 145m breiten Flügel draussen haben rumgeflattert. Nebenbei meint man, wenn man in so einem grossen Ding drinsitzt, auch immer wieder man bewegt sich mit genau 30km/h vorwärts ... weil man einfach die Geschwindigkeit nicht spürt.

Flug selber war dann aber perfekt muss ich sagen ... trotz der ganzen 12,5 Stunden die er gedauert hat. Nur über der Bay of Bengal (hinter Indien) hat's eigentlich 1-2 Stunden durchgeruckelt ... inkl. zweimaliger, sehr kurz gehalterner Ansage des Captains "All passengers and cabin crew sit down and put belts on." Aber sonst alles recht ruhig und in normalen Grenzen muss ich sagen. Hab mir nur zwei Filme angeschaut (The Iron Lady und Pirates of the Carribean IV, die mich aber beide enttäuscht haben) ... dafür aber geschätzte 20 Folgen von "The Big Bang Theory" :) Zum Essen selber hats eigentlich  brutal viel gegeben ... immer wieder is mal wer mit einem Eis, einem Tee, Cheese-Biscuits (mmmmmhhhh, Käse!), oder sonstigem durchgelaufen, war ganz fein. Ach ja, und natürlich noch die 2 Hauptmahlzeiten, Mittagessen und Frühstück (klingt komisch, war es auch :)) Prinzipiell muss ich sagen is der A380 ein SEHR SEHR cooler Flieger ... man hat richtig gemerkt dass er noch neu ist und glänzt und so. Und drinnen ist einfach alles grösser und weiter und breiter als bei normalen Maschinen. 

Tja, der Umstieg in Singapore (komischer Flughafen btw, die Gates haben alle so einen komischen Teppich gehabt der nach alter Oma gerochen hat) nach 12,5 Stunden war dann stressig: Raus ausn Flugzeug, 2 Gates nach rechts um zu  schauen wo der nächste Flieger losgeht, dann 10 Gates nach links um dann grad noch "Last Call" zu sehen. Naja, dertan ist dertan.

So, kurzer Bierwechsel.

Geschafft.

Der dann noch folgende 5 Stunden flug war eigentlich recht fad ... hab mir die Zeit eigentlich nur mit Aus-dem-Fenster-Schauen vertrieben. Ging dann muss ich sagen gott sei dank recht schnell vorbei. Die Einreisekontrollen nehmen die Australier btw auch recht ernst: Zuerst musste ich klassisch zum Einreiseschalter (Formular ausn Flugzeug & Pass), dann hat mich ein Officer aufgehalten und mir Fragen über Fragen gestellt (sogar wie lang ich diese "Caro" denn schon kenne) ... kurz bevor mich noch einen Dame von der Landwirtschaft (?!) gefragt hat ob ich irgendwelche Lebensmittel einführen will. Nachdem ich gesagt hab "Nö,  nur einen Schokoriegel" hat sie mich gehen lassen. Und zu guter letzt (und somit: als 4te Kontrolle) war dann noch - aber das war eh liab - eine nette Damen von der Security ... mit einem kleinen Beagle der als Drogensuchhund an allen (!) unseren Koffern und uns selber schnüffeln musste. Naja. Zusammenfassend: Ich wurde nicht eingesperrt, sagen wir mal so :)

In Perth dann, bei 36°C!, gleich ein Flughafen-Shuttle besorgt und mich um AUD 18,- direkt vor's Hotel fahren lassen. Auch nicht schlecht. Bin im Auto zwar 3-4x in den Sekundenschlaf gefallen (weil im Auto hat's ca. 40°C gehabt) (was nebenbei für die anwesenden Mitreisenden sicher lustig ausgeschaut hat), aber soweit hat alles gut funktioniert. Hotel scheint auch recht ok zu sein, nix besonderes (Comfort Hotel Perth City ises), kein gratis WiFi und so :), aber liegt recht gut.

Die erwähnte Strandpromenade.
Hab uns dann mal an Haufen Wasser für die Nacht eingekauft und die Klimaaufgedreht, weils im Hotelgang selber ca. 50°C (gut gut, jetzt is dann auch schon wieder aus mit den Steigerungen!) gehabt hat. Nachmittags / Abends bin ich dann eben an der Promenade entlang in den Sonnenuntergang hineinspaziert (klingt romantischer als es war :)) ... war aber wirklich eine gelungene Abwechslungs, bei 30°C abends im T-Shirt am Meer entlangzuspazieren anstattdaheim bei -5° im Schneegatsch heimzugehen. Soweit überhaupt recht chilig die (doch Millionen-)Stadt hier. Schaut jetzt vielleicht auf den Bildern nicht so aus, aber im Stadtkern sind (im Gegensatz zu Washington) keine grossen langen sterilen Strassen, sondern überall links und rechts Delis, Cafes, Retaurants, etc. Und die Leute selbst scheinen mir - auf den ersten Blick - auch recht freundlich zu sein.

Das war's dann eigentlich schon wieder, mit meinem ersten Anreisetag. Zusammengefasst: Insgesamt 19h Flugzeit ist kein Letten ... aber vergeht eigetlich recht schnell. Nur der Unfall in der Früh hätte ich mir gern erspart ... aber eh noch alles gut ausgegangen (und: ich konnte pinkeln gehen ohne dass wir extra stehen bleiben mussten ... auch fein :))

Sodann, ich werd' jetzt noch auf die Caro warten (hier ist es jetzt 10:17pm ... sind Österreich 7 Stunden vorraus), die müsste irgendwann um 23:10 oder so am Flughafen ankommen.

Was wir morgen tun? Ich weiss es nicht ... ich fall jetzt dann erstmal ins Koma ... dann schau ma weiter :) Der nächste Fixpunkt wär mal am Freitag das Auto holen ... und davor an Sprung auf Rottnest-Island rüber ... mal schauen. Und WENN wir auf die Insel fahren, dann möchte ich mit DENEN fahren ... weil wenn da was passieren sollte, wissen die Nerds unter euch wo sie uns finden:




In diesem Sinne: Grüsse in die Heimat!